Blutwurz
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Blutwurz (Potentilla erecta), auch Natternwurz, Rotwurz und Tormentill genannt, ist ein Rosengewächs, das hauptsächlich in Europa verbreitet ist. Es bevorzugt boreale und gemäßigte Zonen. In Südeuropa ist Blutwurz nur im Gebirge zu finden, seltener in nordasiatischen Ländern und Grönland.
Die bevorzugt auf Heiden wachsende Pflanze zeigt stickstoffarme Böden an. Sie treffen sie auch auf feuchten Wiesen, an Waldrändern und auf Lichtungen an. Sie liebt Halbschatten und magere Erde, die feucht und humusreich ist.
Im Mittelalter, als die Pest und andere Seuchen auf ihrem Höhepunkt waren, gehörte Blutwurz zu den wichtigsten Heilpflanzen überhaupt. Unter anderem empfahl Paracelsus eine Mischung aus ihr und Pimpinelle, um Blutungen und Wunden zu behandeln. Einige Jahrhunderte später sprach sich selbst Sebastian Kneipp noch für Blutwurz aus.
Heute trinken wir Blutwurz in Form von Tee, um unserem Verdauungstrakt etwas Gutes zu tun. Die getrockneten Wurzeln übergießen Sie mit kochendem Wasser und lassen sie für etwa zehn Minuten ziehen. Pro Tasse (250 ml) verwenden Sie ein bis zwei Teelöffel Blutwurz. Alternativ können Sie eine Blutwurztinktur zum Gurgeln verwenden, um Ihr Zahnfleisch und Ihre Mundschleimhäute zu pflegen.
Blutwurz gilt als eine der Pflanzen mit dem höchsten Gerbstoffgehalt. Etwa 20 Prozent von ihr machen die wertvollen Stoffe aus. Gerbstoffe zählen zu den wichtigsten Bestandteilen von Heilpflanzen. Sie haben eine adstringierende und antimikrobielle Wirkung, lindern Magen-Darm-Beschwerden und fördern die Wundheilung. Blutwurz schmeckt durch sie erdig und bitter.
Die krautige Pflanze besitzt einen leicht behaarten Stängel mit schlanken, verzweigten Trieben. Sie wird etwa 15 bis 50 Zentimeter hoch. Charakteristisch sind die grob gezahnten Blätter, die oben Dunkelgrün und unten silbrig gefärbt sind. Von Mai bis September bildet sie leuchtend gelbe Schalenblüten aus.
Der Name Blutwurz stammt davon, dass die Wurzeln der Pflanzen einen roten Saft absondern.