Hopfen

Geschrieben von: Henrik Aulbach

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Hopfen ist vor allem als wichtiger Rohstoff zum Brauen von Bier bekannt, dabei macht die Pflanze auch optisch eine gute Figur und kann mit pharmakologischen Wirkungen aufwarten.

Vorkommen von Hopfen

Hopfen (Humulus) bezeichnet eine Pflanzengattung aus der Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae), die sich in drei Arten unterteilt. Die wichtigste stellt der Gemeine oder Echte Hopfen (Humulus lupulus) dar, der vor allem in Nordamerika und Eurasien verbreitet ist. Seine Ursprünge sind bis heute nicht eindeutig geklärt und werden in Westasien und dem Mittelmeerraum vermutet. Wild siedeln sich die Pflanzen auf stickstoffreichen Böden an und sind in Auenwäldern sowie an Waldrändern zu finden.

Weil es sich bei Echtem Hopfen um jene Pflanzenart handelt, die als Würze in die Bierherstellung eingeht, erfolgt der Anbau der Kultursorten in großem Stil. Hier sind die Länder Deutschland, Schweiz, Österreich, die Tschechei und USA federführend. Das größte zusammenhängende Anbaugebiet der Welt befindet sich im Herzen von Bayern – die Hallertau.

Inhaltsstoffe von Hopfen

Die Relevanz als arzneilich genutzte Pflanze lässt sich auf die Hopfenzapfen zurückführen – dabei handelt es sich um den Blütenstand, den die weiblichen Pflanzen ausbilden. Darin enthalten sind ätherisches Öl, das vor allem reich an Humulen und Caryophyllen ist, sowie Flavonoide, Gerb- und Bitterstoffe.

Wirkweise von Hopfen

Die in Hopfen enthaltenen Bitterstoffe verleihen dem Bier seinen charakterlichen herben Geschmack und sein besonderes Aroma. Doch seine Inhaltsstoffe geben der Pflanze ein breiteres Wirkspektrum. Am entscheidendsten – neben seiner Anwendung als Bierwürze – ist sein Einsatz als natürliches Schlafmittel. So soll Hopfen beruhigend und schlaffördernd wirken. Verwendet wird die Pflanze dabei in Kombination mit Baldrian. Die beiden Pflanzen sollen sich in ihren positiven Effekten auf den Schlaf gegenseitig unterstützen. Die sedierende Wirkung von Hopfen wurde in Laboruntersuchungen bereits bestätigt. Neben Schlafstörungen wird Hopfen auch bei Angststörungen eingesetzt.

Außerdem werden bei Hopfen weitere Wirkungen vermutet, zu denen es bislang an ausreichend Studien fehlt. So sollen einzelne Inhaltsstoffe der Pflanze im Körper ähnlich wie das Sexualhormon Östrogen reagieren, über die Folgen daraus ist sich die Wissenschaft aber noch nicht im Klaren.

Aussehen von Hopfen

Bei Hopfen handelt es sich um eine krautige Kletterpflanze, Wuchshöhen von bis zu 6 m pro Jahr sind nichts Ungewöhnliches. Unter guten Voraussetzungen wächst Hopfen sogar 30 cm pro Tag. Im Winter sterben die Triebe jedoch jedes Jahr ab und sprießen aus dem Wurzelstock, der bis zu 50 Jahre alt werden kann, im Frühling wieder neu aus.

Als zweihäusige Pflanze entwickelt Hopfen entweder ausschließlich männliche oder weibliche Blüten. Männliche Blüten sind als Rispen in grüngelber Färbung ausgeformt. Im Vergleich zu den zapfenförmigen Blütenständen der weiblichen Vertreter wirken sie eher unscheinbar.

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Über den Autor Henrik Aulbach

Henrik Aulbach ist erfahrener Gesundheitsredakteur mit über 10 Jahren Erfahrung, Experte für pflanzliche Wirkstoffe und Kultivierung, Co-Gründer, Buchautor und selbstständiger Fachtexter im Gesundheitswesen seit 2020.


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