Mutterkraut
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Mutterkraut ist unter den botanischen Bezeichnungen Tanacetum parthenium und Chrysanthemum parthenium geläufig. Wegen seiner großen Ähnlichkeit zur Echten Kamille wird die krautige Pflanze mitunter auch als Falsche Kamille beschrieben.
Die Heimat der Pflanze, die den Korbblütlern angehört, liegt im östlichen Mittelmeerraum – von der Türkei, dem Kaukasus bis nach Tschechien, aber auch in Portugal. Inzwischen prägt das Mutterkraut ebenso das Bild in Mitteleuropa – vor allem in Bauerngärten wird es häufig angepflanzt und breitet sich von dort als Wildpflanze aus, zumal es leicht verwildert. Lehmige Böden mit vielen Nährstoffen hat das Mutterkraut am liebsten.
Als Heilpflanze kann Mutterkraut auf eine lange Tradition zurückblicken, heute haben wir seine heilenden Wirkungen fast vergessen. Dabei fand seine Verwendung bereits in der Antik Erwähnung.
Die krautige Pflanze diente dazu, Wehen einzuleiten und Geburtsschmerzen zu mindern. Auf den Einsatz bei Schwangerschaftsbeschwerden verweist allein der deutsche Name. Außerdem soll es das Einsetzen der Menstruation und das Ablösen der Plazenta befördern. Aus diesem Grund gilt Mutterkraut als Abortivum. Rheuma und Fieber wurden ebenfalls mit dem Kraut behandelt.
Heute vermuten Forscher, dass Mutterkraut bei regelmäßiger Einnahme Migräne vorbeugen kann – der wissenschaftliche Nachweis steht aber noch aus. Die Heilpflanze soll verhindern, dass der Botenstoff Serotonin aus den Zellen freigesetzt wird – so die Vermutung. Ebenso bringt das Kraut die Verdauung in Schwung und wirkt sich beruhigend aus.
Die Migräne vorbeugenden Eigenschaften sollen sich auf Parthenolid zurückführen lassen, dessen Anteil im Kraut bis zu einem Prozent ausmachen kann. Es ist eines von mehreren Sesquiterpenlactone, die in Mutterkraut vorkommen. Zu den weiteren Inhaltstoffen zählt ätherisches Öl, vor allem durch Chrysanthenylacetat und Krampfer vertreten.
Bis zu 80 Zentimeter schießt das Mutterkraut als Wildpflanze in die Höhe, manchmal sind es auch nur 30 Zentimeter. Dabei verströmt es seinen aromatischen Duft. Die Blätter sind gestielt und wechselständig angeordnet. Die Knöpfchenblüten des Mutterkrautes sehen der Kamille sehr ähnlich: Weiße Zungenblumen säumen gelbe Röhrenblüten.
Weil es sich bei Mutterkraut um ein Abortivum handelt, eignet sich seine Verwendung nicht in der Schwangerschaft und Stillzeit.