Ernährung bei Gallensteinen: Was verursacht Gallensteine und was hilft dagegen?

Geschrieben von: Henrik Aulbach

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Lesezeit 3 min

Gallensteine sind feste kleine Klumpen, die sich in der Galle ablagern können. Meistens sind Übergewicht und eine falsche Ernährung verantwortlich für die Entstehung von Gallensteinen. Da sie sehr schmerzhaft sein können, lohnt es sich, die richtige Therapie frühzeitig zu starten.

Gallensteine Definition

Gallensteine sind feste Ablagerungen in der Galle, sie können sich in der Gallenblase oder dem Gallengang bilden. Ihre Größe reicht von der von Kirchkernen bis zu Golfbällen. Sie bestehen aus Bestandteilen des Gallensafts, die eigentlich im Saft gelöst sein sollten. Etwa 20 % aller Erwachsenen tragen Gallensteine in sich.

Gallensteine Ursachen: Wie entstehen Gallensteine?

Gallensteine enthalten die gelösten Bestandteile des Gallensafts. Sie lagern sich in der Form von Steinen ab, wenn der Gallensaft zu dickflüssig wird und seine Bestandteile nicht mehr lösen kann. Aus einem milchigen bis körnigen Brei entstehen dann mit der Zeit feste Gallensteine, welche sich in der Galle festsetzen. 

Die meisten Gallensteine bestehen aus Cholesterin. Diesen Stoff braucht unser Körper für die Fettverdauung, weshalb Cholesterin in der Galle produziert wird. Dementsprechend begünstigt eine fetthaltige Ernährung Gallensteine, weil diese die Produktion von Cholesterin anregt. Neben Cholesterin ist der Gallenfarbstoff Bilirubin ein häufiger Bestandteil von Gallensteinen. Er entsteht als Abbauprodukt von Hämoglobin. 

Symptome von Gallensteinen

Gallensteine bleiben oft unentdeckt, weil sie keine spezifischen Symptome auslösen müssen. Gallensteine können Bauchschmerzen, Völlegefühl oder Blähungen hervorrufen. Diese Symptome können jedoch durch so einige Probleme im Verdauungsapparat hervorgerufen werden, nicht nur durch Gallensteine.

Entdeckt werden Gallensteine meistens sehr spät durch die schmerzhaften Gallenkoliken. Dieses Schmerzgefühl entsteht, wenn ein Gallenstein einen Gallengang blockiert, wodurch sich vermehrt Gallensaft ansammeln kann. Schmerzattacken sind die Folge, welche sich vom Oberbauch bis zum Rücken und den Schultern ausdehnen können. Sie können wenige Minuten oder einige Stunden andauern. Bei langwierigen und schmerzhaften Attacken ist Erbrechen ein häufiges Symptom. Auf Dauer können Gallenkoliken zu einer Gallenblasenentzündung führen, weil die Gallenblase gereizt wird und sich der Gallensaft ausdehnt.

Die richtige Ernährung bei Gallensteinen

In der Regel werden Gallensteine mit Ernährungsumstellungen therapiert.  Neben genetischen Veranlagungen sind falsche Ernährungsgewohnheiten eine der Hauptursachen für Gallensteine. Insbesondere folgende Lebensmittel können Gallensteine fördern:

  • kaloriendichte Nahrungsmittel
  • ballaststoffarme Lebensmittel
  • schnell verdauliche Kohlenhydrate
  • verarbeitete Lebensmittel
  • fetthaltige Speisen
  • gebratene Speisen

Auf folgende Lebensmittel sollten Sie stattdessen setzen:

  • Obst
  • Gemüse
  • Vollkornprodukte
  • fettarme Milchprodukte
  • Hülsenfrüchte

In Worte gefasst, sollten Sie auf einfache Kohlenhydrate verzichten und stattdessen auf ballaststoffreiche Speisen wie Vollkornprodukte setzen. Ein kompletter Verzicht auf fetthaltige Speisen wird nicht empfohlen, da Galle zur Fettverdauung produziert wird. Nehmen Sie nun kaum mehr Fett auf, produziert Ihr Körper weniger Galle, was die Chance auf Gallensteine erhöht. Industrielle Transfette sollten jedoch gemieden werden, natürliche pflanzliche Fette sind besser. Man weiß übrigens nicht, ob der Verzicht auf Cholesterin in der Ernährung positive Auswirkungen auf das Risiko auf Gallensteine hat.

Im Übrigen bestehen Hinweise, dass Alkohol in der Ernährung Gallensteine vermindern könnte. Das ist jedoch nicht eindeutig belegt, weshalb wir an dieser Stelle empfehlen, dem Rat Ihres Arztes zu folgen.

Wichtig ist die Anmerkung, dass Gallensteine durch eine Ernährungsumstellung nicht aufgelöst werden können. Gallensteine lassen sich also nicht auf natürliche Weise auflösen. Das können tatsächlich nur eigens hierfür konzipierte Medikamente. Ernährungsumstellungen helfen jedoch, die Bildung neuer Gallensteine zu verhindern und das Wachstum bestehender Gallensteine zu stoppen.

Gallensteine: Gibt es andere Behandlungsmöglichkeiten?

Wenn Gallensteine Probleme wie Schmerzattacken bereiten, werden sie zumeist operativ entfernt. Durch moderne minimal-invasive Methoden müssen nur kleinste Schnitte in die Haut nach dem Schlüsselloch-Prinzip erfolgen, ohne dass bspw. ein großer Bauchschnitt nötig wird. Sind die Symptome der Gallensteine noch moderat bis mild, können sie auch medikamentös behandelt, um eine Operation zu vermeiden. Medikamentös kann der Wirkstoff Ursodeoxycholsäure Gallensteine auflösen, ohne OP. Sie sollten mit Ihrem Arzt besprechen, welche Behandlung für Ihren Fall am besten geeignet ist.

Ernährung bei Gallensteinen: Häufig gestellte Fragen

Wie entstehen Gallensteine?

Gallensteine werden durch genetische Faktoren und falsche Ernährungsgewohnheiten begünstigt. Allem Anschein nach sind es ballaststoffarme und kaloriendichte Ernährungsweisen, welche die Entstehung von Gallensteinen begünstigen. Bei Gallensteinen treten gelöste Bestandteile aus dem Gallensaft aus und bilden kleine Steine, welche mit der Zeit immer größer werden und anschließend Gallenwege blockieren können.

Welche Lebensmittel sind schlecht für die Galle?

Folgende Nahrungsmittel sollten bei Gallensteinen möglichst nicht konsumiert werden:

  • Zuckerhaltige Speisen
  • Speisen mit einfachen Kohlenhydraten wie Weißmehl
  • Tierische Fette
  • Industrielle Fette
  • Wurstwaren und verarbeitetes Fleisch
  • Alkohol in größeren Mengen

Was tun bei Gallenschmerzen

Bei Gallenschmerzen sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Gallenschmerzen fangen oft leicht an und werden mit der Zeit immer schlimmer, bspw. weil sich die Gallensteine vergrößern. Leichte bis mäßige Symptome werden häufig noch medikamentös behandelt. Manchmal hilft bei schmerzhaften Verstopfungen der Gallenwege nur noch der operative Ausweg, wobei minimal-invasive Eingriffe nur kleinste Hautschnitte in die Haut benötigen. Sie sollten die Behandlungsmöglichkeiten mit Ihrem Arzt besprechen, um den für Sie richtigen Weg zu finden.