Was ist Fibromyalgie und wie lässt sie sich behandeln?

Geschrieben von: Henrik Aulbach

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Lesezeit 3 min

Die Fibromyalgie ist ein Schmerz-Syndrom, welches sich durch tiefe Muskelschmerzen auszeichnet. Erschöpfung mitsamt Konzentrationsschwierigkeiten und Schlafproblemen gehören zu den typischsten Symptomen. Die Fibromyalgie Ursachen konnten bisher nicht aufgedeckt werden. Glücklicherweise stehen uns jedoch Behandlungsmethoden der Symptomlinderung zur Verfügung. 

Was ist Fibromyalgie?

Fibromyalgie gehört zu den Schmerz-Syndromen, wobei es ohne erkennbare Änderungen in Muskeln und Gelenken auftreten kann. Tiefe Muskelschmerzen zeichnen diese Krankheit aus, wobei die Fibromyalgie Schmerzen nachts besonders schlimm werden können. Folgende Symptome ergänzen die Symptomatik der Fibromyalgie:

  • Erschöpfung
  • Verdauungsbeschwerden
  • Depressionen
  • Schlafstörungen
  • Kopfschmerzen 

Ein anderer Name für Fibromyalgie ist generalisiertes Weichteilrheuma, weil die Schmerzen diffus im ganzen Körper verteilt auftreten können. 80 % der Betroffenen sind Frauen im mittleren Alter.

Fibromyalgie Diagnose

Fibromyalgie bedeutet übersetzt Faser-Muskel-Schmerz, was die Symptome gut beschreibt. Zu den Schmerzen können sich Steifheit und ein brennendes Gefühl, ggf. mit Kribbeln, addieren. Meist bessern sich die Schmerzen durch Wärme oder mäßige Bewegung. Restless-Legs und Fatigue können im Rahmen einer Fibromyalgie auftreten.

Da keine Gewebeveränderungen auftreten, dauert die Diagnose für Fibromyalgie meist recht lange. Neben der Anamnese (Erhebung der Krankheitsgeschichte des Patienten) tasten Ärzte meist die 18 Tender-Points bzw. Fibromyalgie Schmerzpunkte ab. Das sind die Übergänge von Muskeln zu Sehnen, die bei Fibromyalgie als Druckpunkte schmerzen können. Sind 11 der 18 Punkte druckempfindlich, spricht das für eine Fibromyalgie. Hinzu kommen diagnostische Blutuntersuchungen, um entzündlich-rheumatische Erkrankungen auszuschließen. Veränderungen der Blutwerte durch Fibromyalgie gibt es nicht. 

Therapie der Fibromyalgie

Die Behandlung sieht meistens nur die Linderung der Beschwerden vor. Da die organischen Ursachen unbekannt sind, können diese dementsprechend nicht geheilt werden. Die Symptomtherapie steht also im Vordergrund. Es empfehlen sich Besuche bei folgenden Fachärzten bzw. Therapeuten, neben dem Hausarzt natürlich:

  • Schmerztherapeut
  • Neurologe
  • Psychologe
  • Physiotherapeut

Um die Muskelschmerzen möglichst dauerhaft zu lindern, wird Bewegungstherapie empfohlen. Insbesondere Ausdauertraining mittlerer Intensität kann helfen, die Schmerzen zu lindern. Folgender Fibromyalgie Sportarten werden oft empfohlen:

  • Wandern
  • Schwimmen
  • Radfahren
  • Tanzen
  • Aquajogging
  • Walking

Die möglichen physikalischen Therapiemethoden umfassen Wärmebehandlungen und medizinische Bäder. Von Kältetherapien und Massagen wird ausdrücklich abgeraten. Anderweitige Entspannungstherapien wie Yoga, Autogenes Training und progressive Muskelentspannung nach Jacobsen können hilfreich sein.

Fibromyalgie medikamentös behandeln

Oft erhalten Betroffene der Fibromyalgie zudem medikamentös behandelt. Antidepressiva können verschrieben werden, um die psychischen Auswirkungen ihrer Erkrankung einzudämmen. Antidepressiva können nicht nur stimmungsaufhellend wirken, sondern ggf. auch die Motivation erhöhen und gleichzeitig die Müdigkeit verringern. Eine kognitive Verhaltenstherapie kann in diesem Rahmen ebenfalls sinnvoll sein, um die Lebensqualität der Patienten zu erhöhen. 

Antikonvulsiva wurden zur Behandlung von Nervenschmerzen und Epilepsie entwickelt, gegen Fibromyalgie sind sie ebenfalls recht hilfreich. Pregabalin ist ein Antikonvulsivum, welches in vielen Fällen hilft. 

Andere Schmerzmittel wie NSARs wirken bei Fibromyalgie meistens gar nicht oder kaum. Ibuprofen, Acetylsalicylsäure und Paracetamol sind also leider nicht empfehlenswert. Selbst Opioidanalgetika eignen sich nicht oder kaum zur Schmerzbehandlung bei Fibromyalgie. Darum sind in letzter Zeit alternative Heilverfahren der Komplementärmedizin immer beliebter geworden.

Alternative Symptomtherapien

Die nachfolgenden Vorschläge gehören nicht zur Schulmedizin, weil sie sich eindeutiger und klinischer Beweise entbehren. Da die Behandlungsmöglichkeiten der Fibromyalgie jedoch recht eingeschränkt sind, greifen immer mehr Menschen auf diese alternativmedizinischen Methoden zurück.

Die Traditionelle chinesische Medizin (TCM) findet immer häufiger Verwendung. Methoden wie Akupunktur oder Osteopathie sieht diese gegen Fibromyalgie vor, wobei die Wirksamkeit nicht belegt ist. 

Homöopathie kann ebenfalls gemäß der homöopathischen Menschen- und Naturerkenntnis erfolgen. Entsprechende Mittel beweisen jedoch keine belegbare Wirksamkeit, weshalb Sie eine solche Behandlung mit Ihrem Arzt abklären sollten. Rhus toxicodendron ist ein homöopathisches Mittel, welches gelegentlich gegen Fibromyalgie-Beschwerden verwendet wird. 

Während medizinisches Cannabis bei chronischen Schmerzen verwendet werden kann, ist die Anwendung bei Fibromyalgie nicht empfehlenswert. 

Zudem bestehen leichte Hinweise, dass eine möglichst pflanzliche Ernährung gegen Fibromyalgie helfen könnte. Die entsprechende Forschung kann Ihr Arzt auswerten und mit Ihnen diskutieren, weil die Hinweise wirklich nur sehr schwach sind. 

Fibromyalgie: Häufig gestellte Fragen

Was hilft bei Fibromyalgie?

Das ist leider recht individuell. Oft hilft eine gezielte Bewegungstherapie, bei der im aeroben Bereich mit mittlerer Intensität Ausdauertraining durchgeführt wird. Physikalische Therapien, Psychotherapie und Entspannungsverfahren können ebenfalls hilfreich sein, die Beschwerden zu lindern.

Da herkömmliche Schmerzmittel nicht sonderbar helfen, ist die medikamentöse Therapie eingeschränkt. Neben Antidepressiva werden Antikonvulsiva häufig verschrieben. Immer mehr Menschen berufen sich auf Methoden alternativer Medizin, um Linderung gegen ihre Beschwerden zu suchen.

Was tun bei Fibromyalgie?

Bei Anzeichen einer Fibromyalgie sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Dieser wird mit Ihnen den Weg der Diagnose gehen und feststellen, ob Ihren Beschwerden nicht eine andere Krankheit zugrunde liegt. Hierfür stehen gewisse Methoden zur Verfügung. Da die Fibromyalgie jedoch keine Gewebeveränderungen auslöst, beansprucht die Diagnose dementsprechend viel Zeit.

Was ist eine Fibromyalgie?

Fibromyalgie steht für Muskel-Faser-Schmerz. Das Hauptsymptom dieser Erkrankung ist also ein tiefer Schmerz im Muskelgewebe, der häufig im Übergang von Sehen zu Muskeln sitzt. Die Schmerzen können sich diffus im ganzen Körper verteilen und entbehren sich einer Gewebeveränderung oder sonstigen organischen Grundlage.

Welches Brot bei Fibromyalgie?

Manche Ärzte und Therapeuten raten von hellem Mehl ab und empfehlen ausschließlich Vollkorn, Haferflocken oder Quinoa. Das sollten Sie nochmal mit Ihrem Arzt besprechen, weil nicht eindeutig belegt ist, dass sich andere Getreidesorten nachteilig auf die Fibromyalgie ausüben.

Wer diagnostiziert Fibromyalgie?

Wenden Sie sich an Ihren Hausarzt, wenn der Verdacht auf Fibromyalgie besteht. Dieser wird mit Ihnen die Diagnosemethoden durchgehen. Ggf. werden Sie weiterverwiesen an Neurologen oder Schmerztherapeuten, die Diagnose stellt jedoch in der Regel Ihr Hausarzt.