Weizen und Dinkel - Unterschiede
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Der Dinkel ist am (Zurück-)Kommen – war er noch um 1900 herum das am meisten verwendete Getreide in unserer Region, so wurde er bald darauf vom Weizen verdrängt. Doch seit ein paar Jahren beginnen wir, ihn wieder schätzen zu lernen. Dabei wird er nicht selten als kleines Wundermittel angepriesen. Wie viel ist an der Lobpreisung dran, die auch Hildegard von Bingen im Mittelalter schon für ihn übrighatte? Und was ist der Unterschied zwischen Weizen und Dinkel? Warum kostet Dinkel mehr? Wir gehen diesen und noch mehr Fragen auf den Grund.
Ja. Tatsächlich weist Dinkel einen etwas anderen, aber ebenso feinen Eigengeschmack auf. Er ist angenehm nussig und verleiht Vollkornbroten eine vollmundige Note. Doch keine Sorge – allzu stark unterscheiden sich Weizen und Dinkel im Geschmack trotzdem nicht. Sie können also beruhigt auch Süßspeisen mit Dinkelmehl backen.
Die Unterschiede zwischen Weizen und Dinkel erklären sich unter anderem durch ihre enthaltenen Nährstoffe. Ob nun ein Getreide gesünder ist als das andere, das lässt sich pauschal nicht sagen. Allerdings berichten Weizenallergiker (nicht zu verwechseln mit Glutenintoleranz!) von einer besseren Verträglichkeit von Dinkel. Das könnte daran liegen, dass das im Dinkel enthaltene Klebereiweiß, also das Gluten, eine andere Zusammensetzung aufweist.
Im Durchschnitt enthält Dinkel ein wenig mehr Spurenelemente wie Eisen, Magnesium und Zink. Auch sein Eiweißanteil ist höher – Dinkel besitzt also mehr Gluten als Weizen. Womit wir direkt zur nächsten Frage übergehen:
Ja! Dinkelmehl gibt es ebenso wie Weizen in unterschiedlichen Feinheitsgraden. Es eignet sich hervorragend zum Backen sowie für die Herstellung von Nudeln und Gries. Dinkelteig unterscheidet sich nicht spürbar von Weizenteig, denn es ist das Gluten, das den Teig zusammenhält.
Der Dinkel ist ein Spelzgetreide. Seine Ähre ist von einer festen Hülle umgeben, die sich nicht so einfach durch Dreschen öffnen lässt, um an das Korn im Inneren zu gelangen. Der Weizen ist in der Hinsicht deutlich leichter zu verarbeiten und damit ertragreicher. Darum verdrängte er Anfang des 20. Jahrhunderts den Dinkel. Dass Letzterer auch heute noch ein aufwendigeres Verfahren bei der Ernte benötigt, bedingt den preislichen Unterschied zwischen Weizen und Dinkel.