Bergbohnenkraut
Vorkommen von Bergbohnenkraut
Das Bergbohnenkraut (Satureja montana), auch Winter-Bohnenkraut genannt, ist ein Lippenblütler, der in Südeuropa heimisch ist. Besonders artenreich wächst die Pflanze im Mittelmeerraum und auf dem Balkan. Trockene, felsige Hänge in bis zu 1500 Metern Höhe haben es ihr angetan.
Leichte, kalkhaltige Erden bieten eine ideale Grundlage für das Bergbohnenkraut. Mit Trockenheit und magerem Nährstoffgehalt kommt es hervorragend zurecht. Wenn Sie das Kraut selbst anpflanzen möchten, wählen Sie einen warmen und windgeschützten Platz in der Sonne.
Wirkweise von Bergbohnenkraut
Mit seinem kräftigen, würzigen Geschmack passt Winter-Bohnenkraut perfekt zu Bohnengerichten. Außerdem lässt sich aus ihm das reine ätherische Öl Saturejae Atheroleum gewinnen. In der Naturheilkunde wirkt sich das Kraut wohltuend auf den Magen-Darm-Trakt aus, etwa bei Blähungen und Krämpfen. Aus diesem Grund wird es in zahlreichen Gasthäusern bei Wildgerichten hinzugefügt: Es soll deren Verdauung erleichtern und den Geschmack verbessern.
Trinken Sie es als Tee, indem Sie 100 Gramm des getrockneten Krautes mit einem Liter kochendem Wasser übergießen und es zehn Minuten ziehen lassen. Bergbohnenkraut wird darüber hinaus auch als Badezusatz verwendet. Es könnte wohltuend für die Atemwege wirken, besonders bei Husten.
Verglichen wird Bergbohnenkraut oft mit Thymian - Aroma und Eigenschaften ähneln sich. Wenn Sie wildes Bergbohnenkraut pflücken wollen, werden Sie erkennen, wie überraschend ähnlich Thymiangewächse dem Bergbohnenkraut sieht.
Inhaltsstoffe von Bergbohnenkraut
Zahlreiche Inhaltsstoffe machen das Aroma und die Wirkung auf den Menschen aus. Das ätherische Öl ist der Hauptträger der vorteilhaften Wirkungen und des Aromas. Enthalten ist unter anderem:
- Carvacrol
- Cymol
- Dipenten
- Phenole
- Thymol
Wichtig sind darüber hinaus die Gerb- und Bitterstoffe. Diese wurden mit der Zeit immer stärker aus unserer Ernährung gezüchtet, weshalb viele Menschen einen Mangel dieser Stoffe aufweisen. Die zusätzliche Einnahme über Vitalkräuter wie das Bergbohnenkraut kann darum sinnvoll sein.
Aussehen von Bergbohnenkraut
Der immergrüne Bergbohnenkraut Halbstrauch wird zwischen 10 und 40 Zentimeter hoch, selten bis zu 70. Winter-Bohnenkraut unterscheiden Sie vom Sommer-Bohnenkraut anhand des fehlenden lilafarbenen Schimmers, der an Letzterem zu finden ist. Es bildet aufrechte Stängel, die verholzen und sich verästeln. An ihnen sitzen schmale Blätter. Die Blütezeit reicht von August bis September, in der sich kleine Lippenblüten in Weiß, Rosa und Violett zeigen.
Wissenswertes über Bergbohnenkraut
Immergrünes Bergbohnenkraut ist würziger als Sommer-Bohnenkraut und kann ganzjährig geerntet werden. Den höchsten Gehalt an ätherischem Öl erreicht die Pflanze allerdings vor und während der Blüte. Schneiden Sie die Zweige knapp über dem Boden ab und hängen Sie sie kopfüber zum Trocknen auf. Lagern Sie sie in geschlossenen Behältern, damit der Geschmack nicht verfliegt.
Bergbohnenkraut: Häufig gestellte Fragen
Ist Thymian und Bergbohnenkraut das Gleiche?
Nein, sie sind nicht gleich aber verwandt. Thymiane gehören ebenso wie das Bergbohnenkraut zur Familie der Lippenblütler. Bergbohnenkraut ähnelt optisch dem Thymian sehr stark, spätestens am intensiven Aroma des Bergbohnenkrauts können Sie die Pflanzen jedoch spätestens unterscheiden. Interessanterweise ist Thymian ebenso wie Bergbohnenkraut immergrün.
Kann blühendes Bergbohnenkraut verwendet werden?
Blühendes Bergbohnenkraut kann und sollte gegessen, extrahiert und verwendet werden. Die Pflanze lässt sich zwar ganzjährig ernten, den höchsten Gehalt an ätherischen Ölen hat es jedoch kurz vor und während der Blüte. Sind Sie also auf der Suche nach intensivem Aroma, empfiehlt sich diese Phase zur Ernte. Wollen Sie Bergbohnenkraut kaufen, lohnt es sich, auf den Erntezeitpunkt zu achten.
Für was braucht man Bergbohnenkraut?
Das Bergbohnenkraut ist der würzigste Vertreter der Bohnenkräuter. Darum wird es besonders gerne bei herzhaften Gerichten wie Eintöpfen, Bohnengerichten und Wild eingesetzt. Andere Bohnenkräuter schmecken milder und weniger intensiv.
Als Vitalpflanze wird das Bergbohnenkraut u. a. bei Beschwerden der Atemwege und bei Magen- und Darmbeschwerden eingesetzt.
Ist Majoran gleich Bohnenkraut?
Majoran ähnelt nicht unbedingt dem Bergbohnenkraut, dafür jedoch dem herkömmlichen Bohnenkraut. Majoran gehört ebenfalls zur Familie der Lippenblütler, ist also mit den Bohnenkräutern verwandt. Optisch ähneln sich Bohnenkraut und Majoran stark - Vergleichbar mit der Ähnlichkeit von Bergbohnenkraut zu Thymian. Als Heilpflanze traut man dem Majoran jedoch mehr als dem herkömmlichen Bohnenkraut zu.
Kann man Bergbohnenkraut frisch verwenden?
Ja, bitte! Umso frischer das Bergbohnenkraut ist, desto mehr ätherische Öle und sekundäre Pflanzenstoffe enthält es. Eine Ausnahme kann die hochwertige Fermentierung sein: Lassen Sie das Bergbohnenkraut bei gleichbleibender Luftfeuchtigkeit und Temperatur in einem geschlossenen Behälter fermentieren, lässt es sich veredeln. Indem das Kraut schonend austrocknet, bleiben ätherische Öle und sekundäre Pflanzenstoffe zurück, womit sich die Dichte an Vitalstoffen effektiv erhöht.
Was sind gute Präparate mit Bergbohnenkraut?
Bergbohnenkraut wird am gängigsten als Gewürz eingenommen. Deftige und aromatische Speisen kann es bereichern. Als Vitalpflanze wird das Bergbohnenkraut zumeist als ätherisches Öl eingenommen. Im Internet und auch lokal bei Apotheken oder Reformhäusern können Sie ätherisches Bergbohnenkrautöl kaufen.
Bergbohnenkraut ist eine ideale Beeteinfassung. Binnen weniger Wochen bildet es eine Hecke rund um Ihr Beet. Der einzig negative Punkt ist, dass das Wachstum ggf. zu schnell geht und Sie darum öfter die Hecke zurechtschneiden müssen. Dafür harmoniert das Bergbohnenkraut als Beeteinfassung perfekt mit den Pflanzen im Beet, weil das Bergbohnenkraut selbst eine Vitalpflanze ist.