Brennnessel
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Den meisten gilt sie als Unkraut. Dabei können Brennnesselblätter die Küche bereichern und bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt werden.
Es gibt kaum einen Ort auf der Erde, an dem keine Brennnesseln (Urtica) vorkommen. Hierzulande ist vor allem die Große Brennnessel (Urtica dioica) weit verbreitet, die sich auf der gesamten Nordhalbkugel – abseits von Tropen und Arktis – heimisch fühlt. Und dort wächst die krautige Pflanze fast überall – als Stickstoffanzeiger besonders gern auf stickstoffreichen Böden. Aufgrund ihres ausgedehnten Wurzelwerkes lässt sie sich aus dem Garten nur schwer vertreiben. Brennnesselblätter besitzen aber auch so viele positive Wirkungen, dass davon ohnehin abzuraten ist.
Brennnesselblätter sind voller wichtiger Inhaltsstoffe wie Scopoletin und β-Sitosterin sowie Flavonoide und Silikate. Weitere Stoffe, die sich in Brennnesseln finden, sind Chlorophyll, Eisen, Folsäure, Kalium, Kieselsäure, Linolsäure, Magnesium, Phosphor und Schleimstoffe. Ihr hoher Eiweißgehalt macht Brennnesselblätter für die Ernährung, insbesondere die vegetarische und vegane, interessant. Außerdem steckt in der Pflanze mehr Vitamin C als in so mancher Zitrusfrucht. Vitamin A ist ebenfalls enthalten.
Brennnesseln im Garten als Unkraut anzusehen, greift viel zu kurz. Als Mulchschicht auf das Beet gegeben, führen sie den Nutzpflanzen reichlich Nährstoffe zu. Zum Düngen eignet sich die Pflanze auch gut. Ebenso gut dient die Brennnessel als biologisches Spritzmittel, das Pilzkrankheiten verhindert und Schädlinge wie Blattläuse vertreibt. Auch das Kompostieren kann sie ungemein beschleunigen.
Von den lästigen Brennhaaren befreit, lassen sich die Blätter der Brennnessel wunderbar in der Küche verarbeiten. Brennnesselblätter können Sie wie Gemüse oder Salat zubereiten, als Brennnesselspinat, zu einer Suppe kochen oder als Tee aufbrühen.
Auch in der Volksmedizin haben Brennnesselblätter eine weit zurückreichende Tradition. So galten sie lange als natürlicher Helfer gegen Gicht und Rheuma. Diese Anwendung lässt sich auf ihre schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung zurückführen.
Außerdem dienen Brennnesselblätter als natürliches Entwässerungsmittel. Die enthaltenen Flavoide wirken harntreibend und tragen zur Entwässerung bei. Kündigt sich eine Blasenentzündung oder ein anderer Harnwegsinfekt an, verwenden viele Brennnesselblätter als Hausmittel.
Die Wurzeln der Brennnessel sollen dagegen Männern mit einer gutartigen Prostatavergrößerung beim Wasserlassen helfen können.
Brennnesseln sind unscheinbare Pflanzen, die eher durch Berührung einen bleibenden Eindruck hinterlassen – in Form brennender roter Quaddeln auf der Haut. Ausgelöst werden die Schwellungen durch die Brennhaare, die sich auf der Oberseite der Brennnesselblätter befinden und das Kraut eigentlich vor Fressfeinden bewahren sollen. Die Blätter selbst sind an der Sprossachse gegenständig angeordnet und von mehreren Blattadern durchzogen.