Bitterstoffe bei Reizdarm - Alle Infos!

Geschrieben von: Henrik Aulbach

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Lesezeit 4 min

Der Reizdarm ist ein Volksleiden. Eine Untersuchung [1] aus Belgien hat herausgefunden, dass ca. 70 % aller Befragten angaben, an Problemen mit dem Verdauungsapparat zu leiden. Typische Beschwerden sind Blähungen, Durchfall oder eben der Reizdarm. In Deutschland hat eine Untersuchung der Barmer unterdessen herausgefunden, dass satte 17 % der Deutschen vermutlich an einem Reizdarm leiden. Hiergegen muss etwas unternommen werden. 

Anzeichen und Beschwerden bei Reizdarm

Ganz klassisch für einen Reizdarm sind Bauchschmerzen, insbesondere wenn diese über einen Zeitraum von drei Monaten anhalten. Diese Erscheinung in Zusammenhang mit Blähungen, Durchfall oder ähnlichen Problemen zeigt i. d. R. recht deutlich das Syndrom an. Einher geht hiermit natürlicherweise ein Verlust an Lebensqualität.

Der Reizdarm kann sich jedoch sehr facettenreich äußern, zahlreiche weitere Symptome können ihn andeuten. Aus diesem Grund ist der Arztbesuch unumgänglich. Dieser wird nach dem Ausschlussprinzip vorgehen und einfach die weiteren Krankheiten, die infrage kämen, kategorisch ausschließen.

Neben der Anamnese wird der Arzt also weitere Untersuchungen wie eine Magen-Darm-Spiegelung, Ultraschall und Blutmessungen vornehmen. Wenn eine oder mehrere dieser Stichpunkte auf Sie zutreffen, ist es Zeit für einen Arztbesuch:

  • Krampfartige Bauchschmerzen

  • Durchfall

  • Verstopfung

  • Blähbauch, Völlegefühl

  • Blähungen

  • Sodbrennen

  • Gefühl, dass sich der Darm nicht ganz entleert

Ursachen des Reizdarmsyndroms

Über die Ursachen des Syndroms sind wir heute kaum aufgeklärt. Während man früher immer psychosomatische Ursachen zugrunde gelegt hat, gilt diese Annahme heute nicht mehr. Interessant ist nichtsdestoweniger die Tatsache, dass der Reizdarm statistisch öfter bei Menschen mit psychischen Beschwerden wie Angststörungen oder Depressionen auftritt. Dabei erhöht die Erscheinung einer Beschwerde wechselseitig die Chance, dass eine der weiteren eintritt.

In jedem Fall scheinen die Nerven im Verdauungsapparat der Betroffenen überempfindlich zu sein. Menschen mit Reizdarmsyndrom fangen so bereits bei kleinsten Bewegungen an, diese im Darm zu spüren. Menschen mit Reizdarm kriegen darum mehr von ihrer Verdauung mit, als Menschen ohne. Hierher rührt ihre Sensibilität.

Herausgefunden haben das japanische Forscher in einem erstklassigen Versuch. Sie haben eine Art Ballon über den After in den Verdauungsapparat eingeführt und diesen langsam mit Luft aufgeblasen. Die Menschen mit Reizdarmsyndrom haben diesen Ballon viel früher gefühlt als Kontrollpersonen. [2]

In zahlreichen Studien haben sich so einige Faktoren gezeigt, die das Reizdarmsyndrom begünstigen können. Als mögliche Ursachen haben sich Infektionen im Verdauungsapparat herausgestellt. Langanhaltender Stress soll auch ein Risikofaktor sein, womöglich insbesondere, wenn er im Kindesalter auftritt. Das lässt sich darauf zurückführen, dass sich hierdurch unsere Darmflora verändert.

Hinweise bestehen auch darauf, dass sich ein Reizdarm präventiv bekämpfen lässt, indem bestimmte Bakterienkulturen in der Verdauung, welche Buttersäure bilden, ihre Arbeit ohne Einwände erledigen dürfen. So soll diese Buttersäure den Darm weniger empfindlich machen, weshalb in diesem Rahmen bspw. Bitterstoffe (link) hilfreich sei können. Diese können der Darmflora helfen, ins Gleichgewicht zu finden.

Was tun bei Reizdarmsyndrom?

In erster Linie sollten Sie sich die einwandfreie Diagnose holen. Einige Ärzte sind der Meinung, dass oft gar nicht der Reizdarm, sondern eine Dünndarmfehlbesiedlung den Symptomen zugrunde liegt. Dann muss natürlich eine ganz andere Therapie ansetzen, als beim Reizdarm, weshalb die richtige Diagnose entscheidend ist.

Ein Ansatz besteht in der mikrobiotischen Behandlung. Hier setzt sich der Arzt damit auseinander, wie Ihre Darmflora aussieht und probiert, diese wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ggf. können etwa Bakterien aus dem Verdauungstrakt, in dem sie zu sein haben, „ausbrechen”. Diese Fehlbesiedlung sorgt dann schnell für Probleme.

Ansonsten sind es Änderungen am eigenen Lebensstil, die erfolgen müssen. Mit unserer Darmgesundheit hängt zusammen, dass wir uns viel bewegen, gut schlafen und möglichst wenig Stress empfinden. Nicht zuletzt erscheint die am Tag getrunkene Menge Wasser kritisch für die Ausbildung des Syndroms.

Achten Sie darauf, den Tag über keine kleinen Snacks zu essen. Drei größere Mahlzeiten sollten komplett ausreichen. Unser Verdauungsapparat fängt nach 90 Minuten ohne Nahrungszufuhr mit einem Reinigungsprozess an. Dieser wird direkt unterbrochen, wenn Sie etwas zu sich nehmen.

Psychische Therapien können ebenfalls Nutzen bringen. Typische Methoden sind etwa die kognitive Verhaltenstherapie, Entspannungsverfahren oder Bauchhypnose.

Bitterstoffe gegen Reizdarm - eine Geheimwaffe?

Das hohe Vorkommen an Reizdärmen wird u. a. damit in Verbindung gebracht, dass unsere Ernährung mit immer weniger Bitterstoffen auskommt. Seit Jahrzehnten werden diese Bitterstoffe aus unserem Obst und Gemüse weggezüchtet, um einen „besseren”, süßeren Geschmack zu erzielen.

Diese Bitterstoffe erfüllen allerdings sehr wichtige Funktionen für unseren Organismus. So haben wir ca. 120 Hormone, die in unserem Verdauungsapparat wirken. Diese werden in ihrer Produktion und Regulierung bestens durch Bitterstoffe gefördert. Eine gesunde Darmfunktion und insbesondere eine gesunde Darmflora wird also durch Bitterstoffe bedingt.

Ein netter Nebeneffekt von erhöhtem Konsum an Bitterstoffen ist, dass unser Appetit reguliert wird und uns Bitterstoffe somit beim Abnehmen helfen können. Einen Reizdarm begünstigen können etwa Fressattacken, gegen diese helfen dementsprechend Bitterstoffe.

Bitterstoffe alleine machen eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung jedoch nicht aus. Zusätzlich sollten Sie etwa darauf achten, möglichst viele Ballaststoffe und Vitalstoffe zu sich zu nehmen. Diese werden von Ihrem Körper gebraucht, um gesund und geschmeidig zu funktionieren. Zucker und Mehl sind unterdessen Feinde einer gesunden Ernährung, auch begünstigen sie die Entstehung eines Reizdarms. 

Tees werden auch von Ärzten gerne beim Reizdarmsyndrom eingesetzt. Viele Bitterstoffe sowie weitere wohltuende sekundären Pflanzenstoffe enthält unser Bio KlosterTee.

Abschließende Gedanken

Erleben Sie Symptome, die mit einem Reizdarmsyndrom in Verbindung hängen könnten, sollten Sie lieber früh als spät Ihren Arzt aufsuchen. Da die Ursachen eines Reizdarms nur sehr diffus bekannt sind und man darum auch in der Therapie schwer die Ursache anstelle der Symptome bekämpfen kann, hilft es, möglichst früh die Therapie anzugehen. Dann haben Sie lange genug Zeit, um ggf. in Erfahrung zu bringen, was bei Ihnen hilft. I. d. R. gehen Betroffene des Syndroms zahlreiche Therapieansätze mit ihren Ärzten durch, bis sie den richtigen Mix gefunden haben.

Quellen

[1] https://www.presseportal.de/pm/7139/4379228#:~:text=Mehr%20als%2017%20Prozent%20dieser,Bev%C3%B6lkerung%20an%20einem%20Reizdarm%20leiden.

[2] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/4696535/

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Über den Autor Henrik Aulbach

Henrik Aulbach ist erfahrener Gesundheitsredakteur mit über 10 Jahren Erfahrung, Experte für pflanzliche Wirkstoffe und Kultivierung, Co-Gründer, Buchautor und selbstständiger Fachtexter im Gesundheitswesen seit 2020.


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