Echtes Johanniskraut
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Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum) gehört botanisch den Johanniskräutern an. Es gedeiht in Europa, Westasien und Nordafrika. Aber auch in anderen Teilen der Erde wächst es heute zahlreich. In Europa ist keine andere Pflanze der Gattung so verbreitet wie Echtes Johanniskraut – an Wald- und Wiesenrändern, auf Böschungen und Waldlichtungen, selbst in der Stadt und auf Bahnschotter.
Die Pflanze, die unter zahlreichen Namen bekannt ist, liebt den Halbschatten und mäßig warme bis hohe Temperaturen. Von saurem Boden nimmt echtes Johanniskraut Abstand, stattdessen bevorzugt es einen stickstoffarmen Untergrund, der leicht feucht, aber ruhig auch trocken sein darf.
So weit verbreitet echtes Johanniskraut, so breit zeigt sich auch seine Anwendung. Wegen seiner wohltuenden Wirkung tat es sich bereits in der Antike als Heilpflanze hervor. Als Tee oder Tinktur sollte es gegen Menstruationsbeschwerden helfen, aber auch bei durch die Pubertät ausgelösten Verstimmungen.
Heute wissen wir mehr über die Wirkung des Echten Johanniskrautes und können ihm großes medizinisches Potenzial zuschreiben: vor allem als pflanzliches Beruhigungsmittel und Antidepressivum – hier zählt es zu den Phytopharmaka, die für diese Zwecke am häufigsten in Europa genutzt werden. Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) listet es für die Kann-Versorgung von Depressionen auf. Im Jahr 2015 kürten Wissenschaftler der Universität Würzburg das Kraut zur Heilpflanze des Jahres.
Als Inhaltsstoff, der für die medizinische Wirkung von Echtem Johanniskraut und seiner Anwendung als Antidepressivum verantwortlich ist, gilt Hyperforin. Darüber hinaus enthält die Pflanze noch 2 bis 4 Prozent weitere Flavonoide und Bioflavone. Ätherische Öle bilden zusätzliche Inhaltsstoffe.
Die außerhalb des gezielten Anbaus als Unkraut geltende Pflanze wächst bis zu 100 cm hoch. Die Stängel verästeln sich nach oben hin zunehmend. Zu erkennen ist Echtes Johanniskraut an seinen langen, spitz zulaufenden Blättern. Die goldenen Blüten setzen sich aus fünf Kronblättern zusammen.
Sein Name geht auf Johannis den Täufer zurück, dem zu Ehren der Johannistag am 24. Juni gefeiert wird. Eine Zeit, zu der Echtes Johanniskraut anfängt zu blühen. Obwohl die Pflanze eine breit gefächerte Anwendung zeigt, sind die einzelnen Bestandteile giftig.