Spitzwegerich
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Der unscheinbare Spitzwegerich (Plantago lanceolata), auch Heilwegerich, Ackerkraut oder Schafzunge genannt, zählt, wie sein Name bereits sagt, zu den Wegerichgewächsen. Ursprünglich hat er es sich ausschließlich in Europa gemütlich gemacht, mittlerweile ist der unauffällige Weggefährte überall auf der Welt anzutreffen.
Dort, wo es warm und sonnig ist, fühlt er sich wohl. Seinen Boden bevorzugt er tiefgründig und tendenziell trocken. Insgesamt ist der Spitzwegerich ein anspruchsloser Geselle. Sie können ihn im Sommer zurückschneiden, um so den Trieb frischer Blätter für die Ernte anzukurbeln.
Einer seiner alten nordischen Namen lautet Läkeblad, was sich mit Heilblatt übersetzen lässt – und auf seine Verwendung hindeutet. Schon in der Antike schwor der griechische Arzt Dioskurides auf die Wirkung des Spitzwegerichs. Später fand er Einzug in unsere Klostergärten und begeisterte Hildegard von Bingen.
In der Naturheilkunde setzen wir ihn als Unterstützung bei Husten und entzündlichen Vorgängen im Mund- und Rachenraum ein. Auch äußerlich darf er bei kleinen Wunden und Entzündungen der Haut helfen, sei es durch Insektenstiche oder Neurodermitis.
Der Spitzwegerich ist darüber hinaus essbar. Wer sich gern Wildkräutersalat zubereitet, darf hier gern zugreifen.
Im Spitzwegerich tummeln sich Schleim- und Gerbstoffe, Iridoidglykoside, Kieselsäure und Saponin. Vor allem die beiden zuerst genannten Wirkstoffe sind von zentraler Bedeutung.
Der Spitzwegerich ist ein unscheinbares Kraut, das mit wenig Nährstoffen nur fünf Zentimeter hoch wächst, mit vielen wiederum mehr als einen halben Meter in die Höhe schießt. Die langen, schmalen Blätter entstehen dicht am Boden in einer lockeren Rosette. Am oberen Ende des gefurchten, kantigen Stängels erscheinen zwischen Mai und September bräunliche Blütenähren. Staubfäden ragen daraus hervor, dazu entwickeln sich weiße Staubbeutel.
Für Salate und Suppen verwenden Sie die ersten Blatttriebe im Frühjahr. Der Spitzwegerich sollte da noch keine Samen ausgebildet haben. Wenn Sie die Blätter trocknen möchten, dann sammeln Sie sie zwischen Mai und September.
Übrigens: Die Samen des Spitzwegerichs tragen den Namen „Deutscher Flohsamen“ und können ebenso getrocknet und verwendet werden. Sie wirken sich ähnlich wie Leinsamen auf die Verdauung aus.