Dinkel - ausgewogene Ernährung
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Der Dinkel ist das Getreide, für das Hildegard von Bingen zeit ihres Lebens geschwärmt hat. Da diese uralte Gattung im Zuge der Modernisierung der Landwirtschaft in Vergessenheit geriet, ist sie uns heute glücklicherweise in ihrer Urform erhalten geblieben. Anstelle von Weizen bildet Dinkel eine urtümliche Bereicherung unserer Ernährung.
Der Dinkel ist ein Verwandter des heute hauptsächlich verwendeten Weichweizens. Seit er wieder an Beliebtheit gewonnen hat, bauen wir ihn vor allem in Baden-Württemberg an. Die Schweiz, Belgien, Nordspanien und selbst Finnland sind ebenfalls typische Anbaugebiete.
Ursprünglich könnte der Dinkel aus Westarmenien stammen, von wo aus er nach Mitteleuropa gelangte. Dort galt er lange Zeit als wichtigstes Getreide. Bulgarien, Rumänien, Polen und sogar Südschweden und Dänemark haben ihn nachweislich schon tausende Jahre vor Christus kultiviert. In unserem Raum kam er in der Alpenregion vermehrt vor.
Dinkel gilt als ein besonders bekömmliches Getreide. So vertragen selbst manche Weizenallergiker ihn. Hildegard von Bingen ordnete ihn gemäß ihren Ernährungslehren dem warmen Spektrum zu. Nach ihren positiven Erfahrungen mit dem Dinkel empfiehlt sie sogar Fasten mit Dinkel. Ergänzend dazu probieren Sie auch unser BitterKraft! nach ihren überlieferten Rezepturen.
Dinkel und Weizen weisen eine ähnliche Zusammensetzung auf. Aufgrund der enthaltenen Klebereiweiße eignet sich Dinkel genauso gut zum Backen. Der feine, nussige Geschmack verleiht Speisen eine besondere Note und die Stärke bildet einen sättigenden Energielieferanten. Kohlenhydrate sind Teil einer ausgewogenen Ernährung nach DGE-Empfehlung.
Ballaststoffe, Eiweiße, Vitamine und Mineralstoffe sind ebenfalls Gründe, aus denen Dinkel gesund für uns ist. Magnesium, Zink und Eisen sowie Proteine kommen sogar in höheren Mengen vor als im herkömmlichen Weizen.
Die Ähre vom Dinkel ist locker und schmal, dabei etwas länger als die vom Weizen. Die Besonderheit liegt im Spelz – eine enge Ummantelung, die selbst dem Dreschen widersteht. Ein spezielles Verfahren, das Gerben, ist notwendig, um die Dinkelkörner aus dem Spelz zu lösen. Weil er dadurch weniger ertragreich als Weizen ist, wurde der Dinkel vor vielen Jahrzehnten verdrängt. Heute ist er wieder zu bekommen, aufgrund der aufwendigen Verarbeitung allerdings ein wenig höherpreisiger als Weizen.
Grünkern ist unreifer Dinkel! Als es noch keine Kühlschränke und Supermärkte gab, war nach dem Winter der Bedarf an Nahrungsmitteln besonders groß. Daraus entstand die Tradition, den Dinkel schon vor der Reife zu ernten. Die unreifen Körner müssen frisch verarbeitet werden. Zum Backen eignen sie sich nicht, dafür bereiteten unsere Vorfahren daraus Suppen und Bratlinge.