Schwedenbitter, Schwedenkräuter – was ist das eigentlich?

Geschrieben von: Dr. Markus Numberger

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Lesezeit 7 min

Unter Schwedenbitter versteht man allgemein eine alkoholische Zubereitung, welche die sogenannten Schwedenkräuter enthält. Schwedenbitter gilt nicht als Genussmittel, sondern als Naturheilmittel und kann innerlich wie äußerlich angewendet werden.

Warum Schweden…?

Der Name geht vermutlich auf die beiden schwedischen Entdecker zurück: Der Naturforscher Urban Hjärne soll die Rezeptur 1690 entwickelt und der Arzt Klaus Samst soll sie im 18. Jahrhundert wiederentdeckt haben. Bei uns bekannt gemacht hat den Schwedenbitter aber die österreichische Kräuterkundige Maria Treben mit ihrem Bestseller Gesundheit aus der Apotheke Gottes.

Schwedenbitter – verschiedene Kräuter in Alkohol

Dem Schwedenbitter wird eine wohltuende und mitunter sogar heilende Wirkung nachgesagt. Enthalten ist immer eine Mischung aus Kräutern und Wurzeln von Bitterkräutern, wie z. B. Enzian, Wermut, Angelika, aber wechselnde andere Zusätze, wie Safran, Kampfer oder Aloe. Das alles wird in einer alkoholischen Lösung angesetzt und dann filtriert.

Schwedenbitter - nicht geschützt

Weder die Bezeichnung Schwedenbitter, noch die Rezepturen sind in irgendeiner Form durch Patente oder Urheberrechte geschützt. Deswegen kann die Zusammensetzung und die Qualität der unter diesem Namen vertriebenen Produkte stark variieren. Außerdem ist der Alkoholgehalt der meisten Schwedenbitter oft recht hoch (oft > 30 % Alkohol), sodass viele dieser Schwedenbitter eher unter die Kategorie Kräuterlikör als unter Heilmittel fallen sollten.

Original BitterKraft! mit weniger Alkohol

Als sinnvolle Alternative zu herkömmlichen Schwedenbitter-Produkten bieten wir Ihnen unsere BitterKraft!-Tropfen an, die original nach den Rezepturen der Hildegard von Bingen hergestellt werden. Für unsere BitterKraft!-Tropfen verwenden wir nur Kräuter und Wurzeln aus 100 % Öko-Anbau. Sie sind damit frei von Pflanzenschutzmitteln, künstlichen Konservierungs- und Aromastoffen – und natürlich vegan.

Wofür ist Schwedenbitter gut?

Im Schwedenbitter werden zahlreiche Kräuter(-auszüge) vereint. Besonders ist hieran, dass zahlreiche Präparate auf Kräuter zurückgreifen, welche in Schweden bzw. Skandinavien wachsen und bestenfalls auch dort gepflückt wurden. Folglich enthalten die Kräuter die Pflanzenkraft Schwedens. Da jede Region mit ihren geografischen und meteorologischen Gegebenheiten einzigartig ist, passen sich die Pflanzen entsprechend an. Da Schweden zusätzlich ein sehr naturbelassenes Land ist, profitieren Sie nur weiter von der jahrtausendealten Flora.

Dem Menschen zuträglich sind in der Regel die im Schwedenbitter enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe. Zu diesen gehören:

  • ätherische Öle
  • Terpene
  • Mineralien
  • Flavonoide
  • Gerbstoffe
  • Bitterstoffe

Oftmals werden die alkoholischen Bitterlösungen direkt getrunken, bei Erkältungen und Husten inhaliert oder auf die Haut aufgetragen - bspw. bei kleineren Verletzungen oder Warzen.

Wie nehme ich Schwedenkräuter ein?

Die Anwendung von Schwedenkräutern ist sehr einfach. Die (meistens) alkoholischen Lösungen können Sie zum einen einfach trinken, dann nehmen Sie die Pflanzenstoffe oral auf. Alternativ können Sie diese inhalieren, indem Sie bspw. einige Tropfen in ein heißes Wasserbad geben und nun den Dampf einatmen. Des Weiteren ist die Anwendung von Schwedenkräutern auf der Haut recht beliebt, so bspw. bei Herpes, Warzen oder kleineren Verletzungen. Alternativ können Sie Schwedenkräuter durch einen Wickel äußerlich anwenden.

Kräuter in Schweden: Eine eigene Welt

Für deutsche Besucher ist Schweden nicht selten ein Naturspektakel. Während man in Deutschland vermutlich keinen einzigen brachliegenden bzw. natürlichen Acker zu Gesicht bekommt, lebt sich die Natur in Schweden frei aus. Wiesen und Weiden mit Gesteinsbrocken, Wälder ohne Ende und eine sehr lebensfrohe Flora und Fauna machen die skandinavische Halbinsel aus.

In Deutschland und damit der Welt berühmt wurden schwedische Heilkräuter durch den Dreißigjährigen Krieg. Verwundete schwedische Soldaten mussten versorgt werden - Wofür natürlich die heimischen Heilkräuter eingesetzt werden. Zu dieser Zeit war auch der Erfinder der Schwedenkräuter, Dr. Urban Hjärne, Leibarzt des schwedischen Königshauses.

Typische, aus Schweden stammende Heilkräuter, sind jedenfalls:

  • Dahlien
  • Dipladenia
  • Eisbegonien
  • Geranium
  • Gladiolen
  • Goldzweizahn

Schwedenbitter selber herstellen

Prinzipiell müssen Sie hierfür Kräuterextrakte anfertigen und diese schlussendlich in einer alkoholischen Trägerlösung lösen. Kaufen Sie fertige Schwedenbitter-Produkte, profitieren Sie von den qualitativ hochwertigen Auszügen, welche die Industrie zustande bringen kann. Fertigen Sie ein Präparat selbst Zuhause an, genießen viele die Frische der Kräuter.

Erstmal brauchen Sie ein Sammelsurium an Schwedenkräutern. Tatsächlich finden Sie online zahlreiche Rezepte, eines wollen wir hier beispielhaft ausführen. Sie brauchen:

  • 10 g Enzianwurzel
  • 10 g Angelikawurzel
  • 5 g Eberwurzwurzel
  • 5 g Myrrhe
  • 10 g Manna
  • 10 g Natur-Kampfer
  • 10 g Sennesblätter
  • 10 g Zitwerwurzel
  • 0.2 g Safran
  • 1 Liter Kornbranntwein (40 % Vol.)

Geben Sie die Kräuter in einen Behälter mit dem Kornbranntwein und stellen Sie ihn an einen warmen Ort. Schütteln Sie die Flasche täglich. Nach einigen Tagen können Sie die Tinktur filtern, in eine dunkle Flasche umfüllen und diese kühl lagern. Die verwendete Kräutermischung können Sie natürlich anpassen.

Schwedenbitter: Die Tradition rund um das Kräutermittel

Seit einigen Jahrhunderten gibt es Schwedenbitter-Rezepte. Je nach Kräuterkomposition können unterschiedliche Eigenschaften der Tinktur gefördert werden. Dementsprechend viele traditionelle Anwendungsbereiche für Schwedenbitter gibt es. 

Ob Schwedenbitter tatsächlich bei diesen Anwendungsbereichen helfen kann, ist teilweise noch Forschungsgegenstand.


Am bekanntesten ist der traditionelle Einsatz für die Verdauung. Wie Bittermittel nehmen Menschen seit einigen Jahrzehnten bis Jahrhunderten Schwedenbitter zu sich, um Abhilfe bei Verdauungsproblemen zu erfahren. 

Sehr bekannt ist der Gebrauch von Schwedenbitter bei Hauterscheinungen wie Entzündungen. Die sekundären Pflanzenstoffe sowie ätherischen Öle könnten hier helfen. 

Nicht zuletzt wird Schwedenbitter von Fans der schwedischen Flora und Fauna bei Entzündungen und Erkältungen eingesetzt. Bei Erkrankungen der Atemwege inhalieren zahlreiche Menschen Schwedenbitter.

Marie Treben und ihre Lehren über Schwedenkräuter

Marie Treben wurde durch einen Schlüsselmoment zur Kräuterkunde geleitet: Nachdem sie ein sehr schlimmer Hautausschlag Ende 1945 heimsuchte, half ihr eine Tinktur aus Schöllkraut, um wieder gesund zu werden. Zuvor empfand sie Medikamente als die Mittel der Wahl - Hierdurch wurde sie wieder auf die pflanzlichen Heilkräfte aufmerksam.

Im Anschluss an ihre Genesung studierte sie in Selbstregie die Pflanzenheilkunde, wobei sie Schwedenbitters ein besonderes Augenmerk schenkte. Das hat sie nicht zuletzt in ihren berühmtesten Werken der Kräuterkunde aufgefasst, wodurch die Schwedenbitter weltweit Berühmtheit erlangten.
Auch wenn einige ihrer Erkenntnisse und Empfehlungen heute widerlegt werden mussten, leistete sie einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Kräuterheilkunde.

Gibt es Schwedenbitter nur als Tinktur?

Lange Zeit gab es Schwedenbitter nur als alkoholische Tinktur. Eine Innovation war bereits das erste nicht-alkoholische Schwedenbitter. Hier waren sich jedoch zahlreiche Nutzer uneinig darüber, ob das Schwedenbitter ähnlich gut schmeckt und hilft, wie alkoholische Varianten. Als praktisch empfand man jedoch direkt, dass schwangere Frauen und Kinder fortan Schwedenbitter sorgenlos genießen können.

Heutzutage haben wir glücklicherweise einige Darreichungsformen für Schwedenbitter bzw. Schwedenkräuter. Sie können also für jede Alltagssituation die richtige Darreichungsform Zuhause haben.

Klassisch sind nach wie vor alkoholische Tinkturen mit Schwedenbitter. Nicht-alkoholische Tinkturen werden auf Wasserbasis gewonnen und enthalten ggf. weniger Kräuter, weil sich gewisse Kräuter auf Wasserbasis nur schwer extrahieren und lösen lassen. 

Schwedenbitter gibt es mittlerweile als Gele und als Pulver. Die Gele lassen sich auf die Haut auftragen, Pulver können Sie einfach pur in den Mund geben und mit Wasser nachspülen. 

BitterKraft!-Tropfen als Alternative zum herkömmlichen Schwedenbitter?

Das Schwedenbitter war eines der ersten Bittermittel überhaupt. Herrn Gutsmiedl, der Erfinder der BitterKraft!-Tropfen, war der erste Hersteller, der auf einer industriellen bzw. kommerziellen Ebene Bittermittel vertrieben hat.

Dementsprechend haben beide Bittermittel natürlich einiges gemeinsam. Schauen wir uns etwa die Rezepte für Schwedenbitter und BitterKraft! an, sehen wir einige Überschneidungen bei den Kräutern

Enzianwurzeln und Angelikawurzeln kommen etwa in den meisten Bittertropfen sowie im Schwedenbitter vor. Kardamomsamen und Mariendistelkraut können ebenfalls in Schwedenbitter enthalten sein. 


 

Die Vorteile von BitterKraft! auf einen Blick:

- 1000 Jahre altes Klosterwissen in moderner Form

- Apothekenqualität seit über 25 Jahren

- frei von künstlichen Geschmacks- und Süßstoffen

- Bio-Produkt mit einheimischen Kräutern, hergestellt in Deutschland

- weniger Alkohol, mehr Kräuterkraft als die üblichen Schwedenbitter

- lange Haltbarkeit, auch nach dem Öffnen und ohne Kühlen


Unsere BitterKraft!-Tropfen sind 1000 Jahre altes Kräuterwissen in moderner und zeitgemäßer Form. Das Original von Gutsmiedl schmeckt angenehm aromatisch. Im Gegensatz zu vielen Schwedenbittern enthalten unsere BitterKraft!-Tropfen nur 22 % Alkohol. Der Alkohol ist nötig, um aus den Heilpflanzen möglichst alle hilfreichen Stoffe zu extrahieren, die Inhaltsstoffe zu konservieren und deren Aufnahme zu verbessern.

Original BitterKraft! auch ohne Alkohol!

Nun ist der Alkoholgehalt in unseren Tinkturen gering – viel geringer als in vergleichbaren Präparaten. Und wie Sie gehört haben, hat der Alkohol auch Vorteile. Wenn Sie trotzdem ganz auf Alkohol verzichten möchten, empfehlen wir Ihnen einige BitterKraft!-Produkte, die garantiert keinerlei Alkohol enthalten.

Diese alkoholfreien Bitterkraft-Produkte finden Sie hier.

Schwedenbitter: Häufig gestellte Fragen

Gilt Schwedenbitter als Genussmittel?

Aufgrund des Alkoholgehalts denkt man schnell, dass Schwedenbitter ein Genussmittel und kein Heilmittel ist. Schwedenbitter gilt jedoch eher als Heilmittel als Genussmittel. Es werden jedoch immer mehr Stimmen laut, die Schwedenbitter lieber als Kräuterlikör einstufen wollen.

Gibt es wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit von Schwedenbitter?

Schwedenbitter ist ein traditionelles Mittel der Erfahrungsmedizin. Es gibt bisher leider keine expliziten wissenschaftlichen Untersuchungen für die Wirksamkeit von Schwedenbitter. Es liegen jedoch gewisse Untersuchungen für die Wirksamkeit von Bitterstoffen vor. Da dabei jedoch nicht die explizite Kräuterkomposition von Schwedenbitter getestet wurde, liegen keine wissenschaftlichen Beweise für die Wirksamkeit vor. Schwedenbitter fällt demnach in den Bereich der Erfahrungsmedizin.

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen beim Gebrauch von Schwedenbitter?

Ja, die gibt es, insbesondere weil Schwedenbitter Alkohol enthält. Achten Sie darauf, das Schwedenbitter nur in den empfohlenen Dosen einzunehmen.

Welche Alternativen gibt es zu Schwedenbitter?

Wenn Sie nicht auf Schwedenbitter setzen wollen, können Sie andere Bittermittel verwenden. BitterKraft! hat bspw. aufgrund seiner Kräuterkomposition einen anderen Geschmack und könnte Ihnen folglich besser gefallen.

Ist Schwedenbitter für Schwangere und Kinder geeignet?

Wenn eine alkoholische Variante verwendet wird, ist der Gebrauch von Schwedenbitter nicht für Schwangere und Kinder geeignet. Es gibt jedoch einige Darreichungsformen, die ohne Alkohol auskommen. In der Schwangerschaft gilt jedoch der Grundsatz, dass vor der Einnahme jeglicher Präparate ein Arzt gefragt werden sollte, weshalb Sie auch bei alkoholfreiem Schwedenbitter bitte erst einen Arzt konsultieren.

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Dr. Markus Numberger

Unser Autor Dr. Markus Numberger promovierte 1992 in molekularer Neurobiologie und forschte beim Nobelpreisträger Bert Sakmann. Er arbeitete in Verlagen, an der Charité und bei Dr. Willmar Schwabe. Seit 2014 ist er freiberuflicher medizinischer Autor für Online- und Print-Medien.

 

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