Pfefferkraut
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Pfefferkraut (Lepidium latifolium) beschreibt eine Pflanzenart, die der Gattung der Kresse zugerechnet wird.
Durch die enge Verwandtschaft zur besser bekannten Gartenkresse wird die Pflanze auch als ausdauernde Kresse bezeichnet, weil sie mehrjährig Bestand hat. Die Heimat der krautigen Pflanzen stellen die europäischen und asiatischen Küsten dar, vor allem die Nordwestküsten Europas. Hier besiedelt das Kraut gern salzhaltige Sand- oder Tonböden wie Dünen. Im Binnenraum Europas und Asiens ist Pfefferkraut seltener anzutreffen. Hier findet es sich zuweilen auf Wiesen in Flussnähe. Anfang des 20. Jahrhunderts gelangte es über den eurasischen Raum hinaus nach Nordamerika.
Senfölglycoside, ätherische Öle sowie Bitterstoffe und Lepidin bilden wichtige Inhaltsstoffe des Pfefferkrautes.
Obwohl Pfefferkraut eher wenig bekannt ist, eignet es sich hervorragend zur Verwendung in der Küche. Sein Geschmack ähnelt dem der verwandten Gartenkresse, allerdings kann es mehr Schärfe beisteuern. Als junge, frisch gezupfte Blätter schmeckt Pfefferkraut gut zu Kartoffeln, Quark- sowie Eierspeisen und macht auch im Salat einiges her. Alte Blätter lassen sich wie Gemüse zubereiten und selbst der Wurzelstock lässt sich vom Pfefferkraut kulinarisch nutzen – hierbei ähnelt das Kraut dem Meerrettich.
In ihren Büchern schrieb die Kräuterkundige Hildegard von Bingen dem Pfefferkraut im Mittelalter verschiedene Heilwirkungen zu. So nutzte sie es beispielsweise als wichtige Zutat für ihre Bärwurzgewürzmischung. Allerdings geht man heute davon aus, dass die Heilige in ihren Beschreibungen nicht Pfefferkraut meinte, sondern sich womöglich auf Bohnenkraut bezog, das im Volksmund häufig Pfefferkraut genannt wird. Auf welche Pflanze Hildegard von Bingen jedoch wirklich in ihren Schriften Bezug nahm, ist bis heute nicht eindeutig geklärt.
Trotz seiner Verwandtschaft zu anderen Kressearten weist das Pfefferkraut in seinem Aussehen deutliche Unterschiede zu anderen Vertretern auf. Denn im Gegensatz zu anderer Kresse wächst Pfefferkraut mehrjährig und hält dem Winter stand. Es entwickelt bis zu einem Meter hohe Blütenstände, die trotz ihrer Höhe eher unscheinbar bleiben. Im Winter zieht sich das Kraut in die Erde zurück und treibt im Frühling an einer anderen Stelle neu aus.