Kräuterkunde

Geschrieben von: Henrik Aulbach

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In der Kräuterkunde treffen zwei Disziplinen mit naturwissenschaftlichen Hintergrund aufeinander: einmal die Pflanzenkunde (Botanik) und einmal die Heilkunde (Medizin). Deshalb ist im Alltagsgebrauch in diesem Zusammenhang auch von der Pflanzenheilkunde und der Phytotherapie zu hören.

Die Ursprünge der Kräuterkunde

Vielen Pflanzen wohnt eine heilende Wirkung inne – darauf basiert das Wissen der Kräuterkunde. Heute gehen wir davon aus, dass Menschen Heilpflanzen schon weit vor dem Altertum wegen ihrer heilenden Wirkung für sich zu nutzen wussten. Somit zählt die Kräuterkunde zu den ältesten medizinischen Therapien – verwendet auf allen Kontinenten und von allen Kulturen.

Dank altertümlicher Schriften lässt sich der Einsatz der Kräuterkunde und gezielte Anbau von Kräutern in frühster Menschheitsgeschichte datieren. Spätestens aus der Antike sind zahlreiche Schriften überliefert: Im alten Rom versuchten die Gladiatoren mit aus Dill gewonnenem Öl, den Schmerzen bei den Kämpfen vorzubeugen.

In späteren Jahrhunderten waren die Erkenntnisse der Kräuterkunde immer noch weit verbreitet. Die scheinbar magische Kraft der Pflanzen, ohne zu wissen, worauf die Wirkweise beruht, machte auf einige jedoch einen unheimlichen Eindruck. Deshalb wurden Kräuterfrauen, die sich in diesem Bereich auskannten, im Mittelalter häufig als Hexen denunziert.

Hildegard von Bingen als Wegbereiter der Kräuterkunde

Gleichzeitig begannen im Mittelalter hinter dicken Klostermauern Mönche und Nonnen, Heilpflanzen und ihre Wirkungen zu systematisieren. Mit dieser Arbeit legten sie einen wichtigen Meilenstein für die Kräuterkunde, der bis heute andauert.

Eine wichtige Wegbereiterin für Heilpflanzen im Rahmen der Volksheilkunde stellt die Universalgelehrte Hildegard von Bingen dar, die in ihrem Klostergarten zahlreiche Kräuter anbaute. In ihren Schriften hielt sie ihr Wissen über Heilpflanzen mit den damals für die Pflanzen gebräuchlichen deutschen Namen fest. Auch Hildegard von Bingen war bei einigen Zeitgenossen wegen ihres Kräuterwissens als Kräuterhexe verschrien.

Die moderne Kräuterkunde

Durch die Fortschritte der modernen Medizin wurden die alten Erkenntnisse der Kräuterkunde zunehmend in den Hintergrund gedrängt. In den letzten Jahrzehnten erlebten Heilpflanzen allerdings wieder einen Aufschwung und spielen heute wieder eine wichtige Rolle im Leben vieler Menschen.

Inzwischen entdeckt auch die Schulmedizin die Pflanzen und ihre heilenden Eigenschaften für sich. So konnte die Heilwirkung zahlreicher Vertreter bereits wissenschaftlich bestätigt werden.

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Über den Autor Henrik Aulbach

Henrik Aulbach ist erfahrener Gesundheitsredakteur mit über 10 Jahren Erfahrung, Experte für pflanzliche Wirkstoffe und Kultivierung, Co-Gründer, Buchautor und selbstständiger Fachtexter im Gesundheitswesen seit 2020.


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